Rekord-Schlag gegen Lebensmittelfälscher

Unter Leitung von Interpol und Europol sind Tausende Tonnen gefälschter und illegaler Lebensmittel aus dem Verkehr gezogen worden. Bei der rekordverdächtigen Aktion waren Behörden aus knapp 50 Ländern weltweit beteiligt.

Bei der Operation Opson IV wurden jüngst rund 2.500 Tonnen illegaler und nachgemachter Lebensmittel beschlagnahmt. Wie die internationalen Polizeiorganisationen Interpol und Europol bekanntgaben, nahmen im Dezember und Januar insgesamt 47 Länder* an der gemeinsamen Operation teil, darunter auch rund 20 Nationen aus der Europäischen Union. Die Behörden stellten verschiedenste Nahrungsmittel sicher, die etwa als nachgemachte Markenware oder mit falschen Qualitätsauszeichnungen vertrieben werden sollten – darunter beispielsweise Butter, Energy-Drinks, Erdbeeren, getrocknete Früchte, Kaffee und Öl.

Im Fadenkreuz der Fahnder waren Geschäfte, Industriegebiete und Märkte sowie Grenzübergänge, See- und Flughäfen. Britische Beamte gingen beispielsweise gegen eine Fabrik für gefälschten Wodka vor, wo sie neben rund 20.000 leeren Flaschen auch Hunderte Kanister Frostschutzmittel entdeckten, das zur Produktion des gefälschten Alkohols verwendet wurde. In Ungarn entdeckten Behörden ein illegales Schlachthaus, während Fahnder in Norwegen gegen gefälschtes Mineralwasser vorgingen. In Afrika gelang den Behörden zum Beispiel ein Schlag gegen eine Fabrik für nachgemachten Tee in Ägypten sowie eine erfolgreiche Aktion gegen gefälschtes Bier in Ruanda. In Asien konnten die Behörden etwa in Thailand große Erfolge verbuchen: sie zogen 85 Tonnen Fleisch sowie rund 20.000 Liter Alkohol aus dem Verkehr.

YouTube

Zum Schutz Ihrer persönlichen Daten ist die Verbindung zum Video, das auf YouTube gespeichert ist, gesperrt. Durch das Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.

Video jetzt abspielen

YouTube

Zum Schutz Ihrer persönlichen Daten ist die Verbindung zum Video, das auf YouTube gespeichert ist, gesperrt. Durch das Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.

Video jetzt abspielen

Videos aus Italien zeigen erfolgreiche Razzien gegen illegale Tiefkühlprodukte und Mozzarella.

„Leute sind ernsthaften Gesundheitsgefahren ausgesetzt oder müssen in manchen Fällen sogar sterben, nur wegen der Gier von Kriminellen, denen es einzig und allein darum geht Geld zu machen“, kommentiert Michael Ellis, zuständig für den Kampf gegen illegalen Handel bei Interpol. Sein Kollege Chris Vansteenkiste von Europol ergänzt: „Nationale wie internationale Kooperation ist unverzichtbar, um gegen die organisierten Banden hinter dieser Art von Kriminalität vorzugehen.“ Neben den Behörden aus den teilnehmenden Ländern arbeiteten Europol und Interpol auch mit Vertretern der Privatwirtschaft zusammen, die die Razzien unterstützten.

Bereits letztes Jahr hatte die Vorgänger-Operation Opson III weltweit für Schlagzeilen gesorgt (wir berichteten). Mit der jetzt erfolgreich abgeschlossenen Operation Opson IV möchte Interpol auch die eigene Aufklärungsinitiative Turn Back Crime unterstützen, die die Öffentlichkeit über Machenschaften der organisierten Kriminalität informiert und darlegt, wie man sich vor Fälschungen schützen kann.

* Beteiligte Länder bei Opson IV: Ägypten, Belgien, Benin, Botswana, Bulgarien, Burundi, Dänemark, die Niederlande, die Philippinen, Ecuador, Elfenbeinküste, Eritrea, Estland, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Island, Italien, Kenia, Kolumbien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Norwegen, Österreich, Paraguay, Peru, Portugal, Ruanda, Rumänien, Schweden, Spanien, Sudan, Südkorea, Südsudan, Tansania, Thailand, Tschechische Republik, Türkei, Uganda, Ungarn, Uruguay, USA, Vietnam und Weißrussland

 

Quellen: Europol, Interpol

– Anzeige –